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Neues Nebenfach Künstliche Intelligenz

20.10.2023

Ab dem Wintersemester 2023/24 gibt es an der LMU das neue Bachelor-Nebenfach Künstliche Intelligenz – eine maßgeschneiderte KI-Ausbildung für Nicht-Informatiker.

An der LMU kann man ab dem Wintersemester 2023/24 KI im Nebenfach studieren. | © IMAGO/Shotshop

ChatGPT, Stable Diffusion und Co. – an KI kommt niemand mehr vorbei: „Es ist heute wichtig zu verstehen, was man mit KI machen kann und was nicht“, erklärt Dr. Iris Trautmann, Studiengangskoordinatorin des neuen Bachelor-Nebenfachs Künstliche Intelligenz an der LMU, „denn KI begleitet uns nicht nur in unserer Gesellschaft, Industrie und Wirtschaft, sie beeinflusst auch Wissenschaftsbereiche.“ Ein grundlegendes Verständnis der Konzepte und Methoden der KI ist daher sowohl für Informatiker als auch für Studierende ganz anderer Disziplinen von Bedeutung.

Das Nebenfach des Programms AIM@LMU, das Teil der Bund-Länder-Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ ist, richtet sich zunächst an Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften. Auch Geographie-Studierende können das Nebenfach des Instituts für Informatik belegen. In den nächsten Jahren soll das 60 bzw. 30 ETCS-Punkte-Nebenfach für weitere LMU-Fächer und Studierende wählbar sein. Ähnlich zu dem Bachelor-Nebenfach Digital Humanities – Sprachwissenschaften und dem Aufbaustudium Digital Humanities – Geschichts- und Kunstwissenschaften an der LMU, die praktische Fähigkeiten im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften vermitteln, sowie der Digitalen Kulturerbestudien, die an der Schnittstelle von Archäologie und Informatik forschen, überschreitet auch das Nebenfach KI die Grenzen der Disziplinen. Dabei soll den Studierenden die Relevanz von KI in ihren Hauptfächern nähergebracht werden.

Gestartet wird im Nebenfach Künstliche Intelligenz ganz am Anfang: Der Basisblock vermittelt Grundlagen in Mathematik und Statistik. Auch Programmierung mit Python steht auf dem Lehrplan, wobei hier schon erste praktische Anwendungen vermittelt werden. Die Studierenden lernen, ein eigenes Skript zu programmieren, um später ein Problem aus ihrem Fach anzugehen. „Ich freue mich darauf, in einen Themenbereich einzutauchen, der für mich aus fachlicher Perspektive im Prinzip vollkommen neu ist“, erklärt Miriam Dietrich, die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit Nebenfach KI an der LMU studiert.

Im zweiten Block folgen Einführungen in Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Da die Studierenden des Nebenfachs bekanntlich keine Informatiker sind, werden auch hier die Lerninhalte anschaulich und praxisbezogen vermittelt. Dabei versteht es sich von selbst, so vieles wie möglich digital anzubieten, um später wieder darauf zurückgreifen zu können.

Interdisziplinäre Ausbildung

Die Kurse im vierten und fünften Semester setzen sich aus Wahlpflichtfächern zusammen, die Inhalte kommen aus dem Hauptfach. So können Studierende etwa Fragestellungen aus ihrer Disziplin einbringen und diese in ihrer Bachelorarbeit mit einem eigenen KI-Projekt angehen – eine praxisbezogene Kombination von Haupt- und Nebenfach also. Die Wahl richtet sich ganz nach den persönlichen Interessen: Möglich sind auch Praktika, Referate oder Zusammenfassungen des Gelesenen über KI in Bezug zum jeweiligen Fach. „So bekommt jede und jeder die Chance, etwas aus dem Hauptfach mit dem Nebenfach zu verknüpfen“, erklärt Trautmann. Für diesen interdisziplinären Ansatz werden auch Dozierende anderer Fachrichtungen in die Lehre über KI eingebunden. „Nur so bringen wir Studierenden KI fachübergreifend näher.“

Ganz besonders wichtig ist es, bei der fortschreitenden digitalen Entwicklung nicht nur die Potenziale von Künstlicher Intelligenz zu kennen, sondern auch zu wissen, wo die Gefahren liegen. „Je mehr man über KI versteht, desto besser kann man mit ihr umgehen – hier ist dann die menschliche Intelligenz gefragt“, so Trautmann. Auch darauf werden die Studierenden im neuen LMU-Nebenfach vorbereitet.

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